Pfaffenweiler & Ihre Partnerschaftsstadt (Sister Cities) Jasper
Man kann die Frage stellen: " Was haben Jasper Indiana und Pfaffenweiler Gemeinsames aufzuweisen?" Zunächst sehr wenig, wäre eine sehr oberflächliche Antwort. Tatsächlich steht hier eine austrebende Kleinstadt, ca. 12000 Einwohner und einer kaim 200 jährigen Geschichte dem über 1250 jährigen Weinort Pfaffenweiler mit ungefähr 2600 Einwohnern gegenüber. Bei näherem Hinsehen ergeben sich doch große Gemeinsamkeiten. Als zu Beginn des letzten Jahrhunderts die Indianer aus der Gegend sogut wie verschwunden waren, bestimmten Siedler und Farmer das Geschehen: Die Gemeinde Jasper begann zu entstehen. Mit mystischem Rückgriff auf die Bibel gab man der Gemeinde den Namen Jasper, also der Englischen Bezeichnung für den Jaspisstein. Von nun an sollte die Gemeinde Ausdauer und Stärke ausstrahlen (siehe Bedeutung des Jaspis). Zum politischen und kulturellen Entstehen trugen nicht zuletzt Auswanderer aus Pfaffenweiler und Umgebung bei. Mehrere Familien, deren Nachfahren in Jasper namentlich nachweisbar und auch verwandschaftlich Verbindung halten, halfen maßgeblich beim Auf- und Ausbau der Amerikanischen Gemeinde. Hier wie dort finden sich Familiennamen wieder, wie Kiefer, Gutgsell, Scherle, Eckerle, Schuble u.v.a. mehr. Alte Grabsteine in Jasper zeigen nicht nur diesen Namen, sondern beweisen auch, daß diese Siedler die Steinmetzkunst in Ihre neue Heimat mitgenommen haben. Das weiträumige Stadtbild und die vielen deutschsprachigen Straßennamen weisen auf die rege Farmertätigkeit dieser Familien hin. Schon ziemlich früh war die historische interessante, katholische St. Joseph Church Mittelpunkt der religiösen Gemeinde. Von der Kirchengemeinde gingen auch kulturelle Impulse aus. Im Seelsorge- und Schulbereich nahmen und nehmen zwei Benediktinerklöster, die in der Nähe der Stadt liegen, großen Einfluß. Die Erzabtei St. Meinrad - für Männer - ist eine Gründung des Klosters Einsiedeln (Schweiz), mit dem es noch heute eng verbunden ist. Das Frauenkloster St. Ferdinand mit seiner Schule ist deutschen Klöstern verbunden. Als Beweis der Verbundenheit mit der alten Heimat gilt auch das Gramelspacher-Gutzweiler-House, das auch der nationalen Liste der historischen Gebäude der USA aufgeführt wird.
Aus den vorher genannten Fakten ist es nicht verwunderlich, daß in Jasper neben Englisch auch sehr viel deutsch mit alemannischen Einschlag gesprochen wird. Aus den genannten Gründen ist es nur zu verständlich, daß die Partnerschaft zwischen Jasper und Pfaffenweiler inzwischen auch offiziell besiegelt wurde. Hierzu sollen einige Informationen folgen.
Durch verschiedene geschichtliche Entwicklungen hatten sich die Verbindungen über den Atlantik stark reduziert und nur noch auf privater oder f familierer Ebene abgespielt. Die situation veränderte sich, als Bürger aus Jasper, nach 1980, auf die Spurensuche ihrer Vorfahren gingen. Man kam sich näher, und knüpfte im September 1984 erste offizielle Kontakte. Ein offizieller 'Botschafter' aus Jasper kam nach Pfaffenweiler und in der Folgezeit wurde der Rahmen für die Partnerschaft abgesteckt. Man bereitete die erste Begegnung in Jasper vor. Im Mai 1985 flogen dann über vierzig Bürger aus Pfaffenweiler, an ihrer Spitze Bürgermeister Gutgsell, nach Jasper. Im Rahmen eines Festaktes am 23. Mai 1985 wurden die Partnerschaftsurkunden von beiden Bürgermeistern unterschrieben und besiegelt. Die Urkunden in englischer und deutscher Ausführung sind im hiesigen Rathaus bzw. Dorfmuseum zu sehen. Der symbolische Stadtschlüssel von Jasper kannebenso besichtigt werden.
Bei dem einwöchigen Treffen in Jasper konnten auch viele Familienverbindungen wieder aufgefrischt werden und manche Angehörige sahen sich zu ersten Mal. Seit diesem Partenerschaftstreffen waren schon viele gegenseitige Aktivitäten unternommen worden. So war der ehemalige Bürgermeister, der die Urkunde unterzeichnete, schon zu Besuch in Pfaffenweiler und während dieser Zeit auch Gast in der Pension Jaspis.